Waldemarwolf

Waldemarwolf

Uraufführung des Theaterstücks Waldemarwolf von Michel Decar in Bogotá unter der Regie von Laura Jiménez González

In Zusammenarbeit mit dem Ministerio de Cultura de Colombia, dem Goethe Institut Bogotá, der  Stiftung zur Verbreitung der Künste El Vulgar und der Theatergruppe Artillería pesada produzierte Kunstrial e. V. 2013 die Uraufführung des Theaterstücks Waldemarwolf von Michel Decar unter der Regie von Laura Jiménez González in Bogotá.

Michel Decar, welcher unter anderem bereits mit dem Förderpreis für neue Dramatik und dem Kleist Förderpreis ausgezeichnet wurde, studierte Germanistik und Geschichte an der LMU München und anschließend Szenisches Schreiben an der UdK Berlin. Der Autor war bei der Uraufführung seines Werkes in Bogotá anwesend und hatte dort die Möglichkeit, sich mit dem Ensemble über die Inszenierung auszutauschen und sich vor Ort mit der kolumbianischen Interpretation seines Stoffes auseinanderzusetzen.

Laura Jiménez González studierte an der Academia Superior de Artes de Bogotá (ASAB). Die Regisseurin ließ bei der Arbeit an der spanischen Fassung von Waldemarwolf ihre Erfahrungen mit deutschen Theatergruppen einfließen, und legte besonderen Wert auf den Austausch und das Zusammenspiel der verschiedenen Theatertraditionen Kolumbiens und Deutschlands. Dieser interkulturelle Dialog bereicherte die Inszenierung und führte zu einer künstlerischen Umsetzung bei der Elemente beider Kulturen zusammenwirkten.

Inhalt

Nach dem Tod der Eltern hat sich Cornelius vom Land in die Stadt begeben, zum Lernen oder zumindest zum Leben. An Arbeit ist erst mal nicht zu denken, mit zu viel Neuem und Erstaunlichem sieht sich der junge Träumer konfrontiert. Allem voran mit der schön-schrägen Die Mine, die genauso wenig in der Wirklichkeit zu Hause ist wie er. Und Boy Hornbach ist völlig unnötigerweise auch noch da, als schlechtester bester Freund, fragwürdiger Künstler und ewiger Antipode. Dass Die Mine zufällig immer wieder in Boy Hornbachs Bett aufwacht, verstärkt nur Cornelius’ Eindruck, dass es ganz schön unübersichtlich zugeht in der Welt und nicht immer fair. Die Tiefseefische, die im Aquarium ihre unendlichen Kreise ziehen, sind da von seltener Beständigkeit. Den Wolfsbarsch hat er Waldemar genannt, auch wenn das Cornelius etwas unpassend für einen Fisch erscheint. Es braucht schon das resolute Fräulein Schneider, angehende Tierärztin auf Stippvisite in der großen Stadt, um alle Ungerechtigkeit, die an ihrem Cornelius begangen wurde, zu rächen und die Situation mit ein paar drastischen Maßnahmen geradezurücken. Dazu gehört allerdings auch, dass sie den Held, der keinem Fisch etwas zuleide tun könnte und so hilflos durch sein Leben plätschert, zurück in die Heimat mitnimmt und ihm eine solide Biographie verordnet.

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